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Analysen zur Inanspruchnahme von Elterngeld (plus) in der Stadt Bremen
Die wichtigsten familienpolitischen Maßnahmen waren der Ausbau von und der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungsmöglichkeiten; Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Förderung der Erwerbstätigkeit von Müttern. Diese Reformen, darunter vor allem das Elterngeld- und Elternzeitgesetz (2007), gelten als eine Abkehr von der traditionellen (west-) deutschen Familienpolitik. Denn das vorherige, sogenannte Erziehungsgeld wurde noch als „Aufwertung von (privaten) Erziehungsleistungen“ verstanden und konnte für zwei Jahre beantragt werden. Dagegen wurde das neue Elterngeld als „Lohnersatzleistung“ angelegt und lediglich verkürzt für 12 bis 14 Monaten gewährt, um eine zügigere Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu fördern. Außerdem wurden durch die sogenannten „Partnermonate“ erstmals auch finanzielle Anreize für Väter eingeführt, wenn sie ihre Erwerbsarbeit unterbrechen und sich zumindest für zwei Monate um Kinder und Familie kümmern. Seitdem orientiert sich die deutsche Familienpolitik an einem Zweiverdiener-Modell.
Das Elterngeld hat vor allem zu einer wirtschaftlichen Stabilität der Familien beigetragen, eine frühere Rückkehr von Müttern in den Arbeitsmarkt befördert und längeren Phasen der Erwerbsunterbrechung entgegengewirkt. Zudem ist durch das Element der Partnermonate eine Veränderung sozialer Normen hinsichtlich geschlechtsspezifischer Rollenmuster angestoßen worden- in den Familien, aber auch in vielen Betrieben.
Bremer Familien leben in den 12 bis 14 Monaten, in denen sie Elterngeld beziehen, mit vergleichsweise wenig Geld. Vor allem die Bremer Mütter können im Vergleich der 16 Bundesländer im Durchschnitt lediglich die niedrigsten Elterngeldansprüche geltend machen. Im Vergleich der Großstädte sind die Elterngeldansprüche der Mütter lediglich in Duisburg und Dortmund noch etwas geringer. Aber auch die Elterngeldansprüche der Väter liegen in Bremen (Stadt und Land) im unteren Drittel.
In der Stadt Bremen lässt sich ein deutlicher Anstieg unter den Vätern erkennen, die seit 2007 ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen und Elternzeit nehmen. Aktuell ist das mit rund 28 Prozent dennoch nicht mal jeder dritte Vater. In Großstädten wie München und Stuttgart sind es mittlerweile über 40 Prozent, in Dresden über 50 Prozent der Väter.
Die Stadtteile in Bremen-Nord sind kennzeichnet durch besonders niedrige Anteile von Vätern, die in Elternzeit gehen. In Blumenthal sind es weniger als 13 Prozent der Väter. Dort ist außerdem der Abstand zwischen den (relativ geringen) Elterngeldbeträgen der Mütter und den (relativ höheren) der Väter am größten. Insgesamt prägen diese Stadtteile beharrlich traditionelle Familienverhältnisse.
Am weitesten fortgeschritten ist die Teilmodernisierung der Geschlechterverhältnisse in Stadtteilen wie der Neustadt, der östlichen Vorstadt, Schwachhausen und Borgfeld. Hier nehmen Väter zu 40 bis 45 Prozent am häufigsten Elterngeld in Anspruch. Außerdem ist in den genannten Stadtteilen auch der Abstand zwischen den (erheblich höheren) Elterngeldbeträgen der Mütter und der Väter vergleichsweise geringer. Insgesamt prägen diese Stadtteile sich langsam modernisierende Familienverhältnisse.
Die im Durchschnitt niedrigsten Elterngeldbeträge erhalten Mütter und Väter in Ortsteilen wie Ohlenhof, Gröpelingen, Neue Vahr Nord, Tenever und Lindenhof (um die 400 Euro). Hier beziehen viele (alleinerziehende) Familien entweder Sozialleistungen, auf die der Mindestbetrag von 300 Euro Elterngeld angerechnet wird oder erhalten als Geringverdiener entsprechend niedrigere Elterngeldbeträge. Ein erheblicher Teil der Väter in diesen Familien beantragt häufig 12 Partnermonate. Das deutet jedoch nicht unbedingt auf ein modernisiertes Väterengagement, sondern auf die Bezugsmodalitäten für Familien im SGB II-Leistungsbezug (Hartz-IV).
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Analysen zur Inanspruchnahme von Elterngeld und Elterngeld Plus in der Stadt Bremen. Erschienen in der Reihe "Arbeit und Wirtschaft in Bremen", Ausgabe 18, April 2017
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